Schiri werden
Die Grundausbildung markiert für alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter den Start einer Laufbahn, die von den ersten Schritten bis hin zur Aufnahme in einen DHB-Schiedsrichterkader führen kann. Seit 2020 erfolgt die Grundausbildung bundesweit nach einem standardisierten Konzept.
Im Handballverband Westfalen liegt die Verantwortung für die Durchführung der Grundausbildung bei den elf Handballkreisen.
FAQ - Schiedsrichter-Ausbildung
Das Mindestalter, das zum Ende der Ausbildung erreicht sein sollte, ist mindestens 14 Jahre. Darüber hinaus muss eine Mitgliedschaft in einem Verein gegeben sein.
Um Schiedsrichter zu werden, solltest du eine allgemeine körperliche Fitness mitbringen und auch charakterlich geeignet sein, als neutraler Schiedsrichter aufzutreten.
Erste Informationen zur Schiedsrichterausbildung findest du neben den Informationen auf der Seite des HV Westfalen auch bei den jeweiligen Handballkreisen.
Die Anmeldung erfolgt über unsere Homepage.
Die Ausbildungsdauer beträgt etwa einen Monat und folgt einem sogenannten Blended-Learning-Konzept, bei dem Präsenzveranstaltungen mit modernen E-Learning-Formaten im Internet kombiniert werden.
Im E-Learning-Teil wird zunächst „Basiswissen“ vermittelt. In den darauf aufbauenden Modulen werden die Regelkenntnisse der angehenden Schiedsrichter weiter vertieft. Die E-Learning-Module absolvierst du online und in deinem eigenen Tempo zwischen den Praxismodulen.
Die Praxismodule finden in den jeweiligen Handballkreisen statt und werden in örtlichen Sporthallen durchgeführt. Hier liegt der Schwerpunkt auf praktischen Übungen, wie dem Leiten von Trainingsspielen, bei denen das theoretisch erworbene Wissen (z. B. Laufwege, Erkennen von Fouls etc.) direkt auf dem Spielfeld umgesetzt wird. Während der Praxismodule besteht zudem die Möglichkeit, Fragen zu klären, die sich beim E-Learning ergeben haben könnten.
Ja, genau genommen sogar zwei: Zuerst findet eine schriftliche, theoretische Prüfung statt, in der dein Wissen aus den E-Learning-Modulen anhand von Multiple-Choice-Fragen getestet wird. Anschließend folgt die praktische Prüfung auf dem Spielfeld, bei der du zeigen kannst, dass du in der Lage bist, ein Spiel regelgerecht zu leiten.
Schiedsrichter sollten nach Möglichkeit direkt nach der Prüfung anfangen, regelmäßig Spiele zu leiten. Dabei versuchen die Einteiler, auf deine persönliche Situation (z.B. selbst noch Trainer, Spieler etc.) so gut es geht Rücksicht zu nehmen. Eine gewisse Verfügbarkeit sollte aber gegeben sein, damit du Routine beim Leiten von Spielen entwickeln kannst.
In vielen Handballkreisen gibt es Paten oder andere Programme, um dich bei deinen ersten Einsätzen als Schiedsrichter zu unterstützen.
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Prüfung besteht die Möglichkeit an weiteren Fortbildungen und Coachings teilzunehmen. Viele Schiedsrichter werden auf dem Weg in höhere Ligen durch die Handballkreise (und später durch den Verband) begleitet und gecoacht.
Nein, gerade in den unteren Ligen und im Jugendbereich kommen häufig Einzel-Schiedsrichter zum Einsatz. Möchtest du jedoch in den höheren Ligen bei den Frauen und Männern pfeifen, solltest du einen festen Gespannpartner haben. Anders als in vielen Sportarten sind die Schiedsrichtergespanne im Handball fest zusammengestellt, das heißt, du leitest deine Spiele stets gemeinsam mit einem festen Partner. Vielleicht gibt es jemanden in deinem Verein, mit dem du ein Schiedsrichter-Team bilden kannst – oder du lernst jemanden während deines Anwärterlehrgangs kennen.
Schiedsrichter-Beobachter
Neutrale Beobachtung
Die neutrale Schiedsrichter-Beoachtung ist die Grundlage für eine Aufstiegs- oder Abstiegs-Entscheidung zum Ende der Saison. In 4 bis 6 Meisterschafts-Spielen erhalten die Schiedsrichter eine neutrale Beobachtung durch einen geschulten Schiedsrichter-Beobachter des Verbands. Die daraus entstehende Rangliste ist die Grundlage für die Entscheidung zum Verbleib in der aktuellen Liga oder zum Auf- und Abstieg.
Coaching für Schiedsrichter
Neben den Beobachtungen durch Vereine und SR-Beobachter erhalten die Gespanne, die einen Aufstieg in eine höhere Liga anstreben, auch regelmäßig Besuch von SR-Coaches. Dies sind Schiedsrichter, die auf besonders viel Erfahrungen in den höchsten Spielklassen zurückblicken können und die SR so fit machen für die Anforderungen in einer höheren Liga.
Primäres Ziel der Coachings ist nicht die Leistungs-Bewertung, sondern das individuelle Erkennen von Schwächen und Stärken und das Aufzeigen von Verbesserungs-Möglichkeiten gerade im persönlichen Bereich (Weg vom "Regel-Polizisten" und hin zum "Game-Manager").
Vereins-Beobachtung
Neben den neutralen Beobachtungen bewerten auch die Vereine der Oberliga (Männer / Frauen) sowie der Verbands- und Landesligen (z.Z. nur Männer) die Leistung der Schiedsrichter in jedem Spiel. Die Vereins-Beobachtung wird durch Mitarbeiter der Vereine durchgeführt. Die Schiedsrichter halten so einen Rückmeldung auch zu den Spielen, in denen kein Beobachter angesetzt war. Auch die Feststellungen der Vereinsbeobachter können Auswirkungen auf Auf- oder Abstiegs-Entscheidungen haben.